Café Kontakt am 5. Oktober 2017

Die Begegnungsstätte CAFE KONTAKT im evangelischen Gemeindezentrum in Brühl.
Zu Kaffee und Kuchen treffen sich Flüchtlinge und interessierte Bürgerinnen und Bürger.
Bei diversen Arbeitskreisen von ASYL IN BRÜHL sind weitere Ehrenamtliche sehr willkommen.
Das nächste Treffen findet am
2. November um 18 Uhr statt.


Café Kontakt am 7. September 2017

Die Begegnungsstätte CAFE KONTAKT im evangelischen Gemeindezentrum in Brühl.
Zu Kaffee und Kuchen treffen sich Flüchtlinge und interessierte Bürgerinnen und Bürger.
Bei diversen Arbeitskreisen von ASYL IN BRÜHL sind weitere Ehrenamtliche sehr willkommen.
Das nächste Treffen findet am
5. Oktober um 16 Uhr statt.


Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe. Foto: Bundesregierung/Bergmann
Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe. Foto: Bundesregierung/Bergmann

Asyl in Brühl zum offener Austausch über Integration mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel im Berlin

 

Bundeskanzlerin Merkel hat engagierten Flüchtlingshelfern aus ganz Deutschland für ihren Einsatz gedankt. Im Kanzleramt diskutierte sie mit rund 140 Teilnehmerinnen und Teilnehmern - und warb für mehr Zusammenarbeit zwischen ehren- und hauptamtlichen Helfern.

 

"Sie haben Vieles auf die Beine gestellt, was der Staat nicht alleine hinbekommen hätte", dankte Bundeskanzlerin Angela Merkel den ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern. Nachdem es 2015 um unmittelbare Hilfe gegangen sei, stehe jetzt vermehrt die Integration im Vordergrund. "Wir haben Rahmenbedingungen geschaffen. Im Einzelnen ist aber noch viel zu tun", so Merkel. Kanzleramtschef Peter Altmaier fügte hinzu: "Wir sind entschlossen, Sie nicht allein zu lassen".

 

Probleme offen benannt

 

140 Frauen und Männer waren ins Kanzleramt gekommen, um sich mit der Bundeskanzlerin auszutauschen - stellvertretend für die tausenden Engagierten im ganzen Land. Sie wollten über die Flüchtlingspolitik sprechen, aber vor allem über das, was sie bei ihrem Engagement erlebt haben.

 

Mit Blick ins Publikum fragte die Bundeskanzlerin: "Was wünschen Sie sich? Welchen Problemen begegnen Sie immer wieder?" Viele Hände gingen hoch. Es folgten direkte Antworten der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer: Weniger Bürokratie. Flüchtlinge brauchen Wohnungen. Es sei enttäuschend, wenn Menschen abgeschoben werden. Es müsse viel mehr über positive Beispiele berichtet werden. Die Kanzlerin hörte zu, schrieb mit und antwortete.

 

Bessere Zusammenarbeit - und viel Geduld

 

Flucht, Migration und Vertreibung gehen alle an, so Merkel. Ehrenamtliche, Hauptamtliche und die Behörden müssten zusammenarbeiten, damit Integration gelinge. Darüber sei man sich einig. Aber: "Jeder Mensch ist ein individuelles, eigenes Schicksal. Manches braucht länger als man denkt", so Merkel.

 

Man müsse gucken, dass es weiter voran geht. 1,5 Millionen Flüchtlinge unterzubringen sei ein langer Prozess. 2015 sei es erst einmal darum gegangen, dass jeder ein Bett kriege. Aber mit der Unterbringung sei es nicht getan. Auch in Kitas und Schulen müssten die Kapazitäten vorhanden sein, so Merkel.

 

Thema Abschiebungen bewegt

 

Das Thema Abschiebungen bewegte viele der Ehrenamtler. "Keinen, der sich damit beschäftigt, lässt das kalt", sagte Merkel. Man könne aber auch nicht das Signal geben, dass jeder kommen könne. Das sei nicht leistbar. "Wer kein Aufenthaltsrecht hat, muss das Land verlassen. Wir versuchen das möglichst oft freiwillig zu machen", so Merkel weiter.

 

Über eine Stunde dauerte die Podiumsdiskussion im Bundeskanzleramt. Heike Krämer-Resch vom Flüchtlingsnetzwerk Bad Neuenahr-Ahrweiler saß mit vier anderen Flüchtlingshelfern mit auf dem Podium. "Es ist gut, dass das so direkt angekommen ist. Und interessant, dass alle Ähnliches erleben", sagt sie über die Wortmeldungen.


Asylkreis "Asyl in Brühl"
Barbara Stadtmüller vertritt die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer bei einer Gesprächsrunde mit Angela Merkel in Berlin

 

Kanzlerin lobt große Integrationsarbeit

 

Brühl. "Sie haben Vieles auf die Beine gestellt, was der Staat nicht alleine hinbekommen hätte", dankte Bundeskanzlerin Angela Merkel beim offenen Austausch über Integration rund 140 ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern. Unter den geladenen Gästen war auch Barbara Stadtmüller vom Kreis "Asyl in Brühl" als einzige Vertreterin der zahlreichen Flüchtlingshelfer-Gruppen der Region.

 

Über eine Stunde dauerte die interessante Podiumsdiskussion von Merkel mit den Frauen und Männern, die stellvertretend für die tausenden Engagierten im ganzen Land ins Kanzleramt eingeladen worden waren, um sich mit ihr über ihre Tätigkeit auszutauschen.

 

"Es war ein gutes Gefühl, dass unsere Arbeit bei der Bundesregierung offensichtlich ernstgenommen und gewürdigt wird", fasst Stadtmüller ihren Eindruck von der Rede der Kanzlerin und der anschließenden Podiumsdiskussion zusammen. Mit Blick ins Publikum fragte die Bundeskanzlerin: "Was wünschen Sie sich? Welchen Problemen begegnen Sie immer wieder?" Viele Hände gingen hoch. Es folgten direkte Antworten der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer: Weniger Bürokratie. Flüchtlinge bräuchten Wohnungen.

 

Und so stellte die Brühlerin bei diesem Treffen im Kanzleramt noch etwas fest. In der Fragerunde hätten Vertreter der Initiativen immer wieder bemängelt, dass die Zusammenarbeit mit den Verwaltungsstellen der Städte und Gemeinden nicht so laufe, wie man es sich wünsche. "Das ist bei uns in der Gemeinde absolut kein Problem - bei uns funktioniert die Zusammenarbeit gut", bilanziert Stadtmüller im Gespräch mit unserer Zeitung.

 

"Es ist noch viel zu tun"

 

Und das sei auch wichtig, denn die Arbeit des Kreises "Asyl in Brühl" sei noch lange nicht abgeschlossen. Nachdem es über viele Monate zunächst um unmittelbare Hilfe gegangen sei, also die Versorgung der Flüchtlinge mit Dingen des täglichen Bedarfs und Lebensmitteln, die Schaffung von Wohnraum und die Gänge zu den Behörden, stehe jetzt vermehrt die Integration im Vordergrund. "Wir haben Rahmenbedingungen geschaffen. Im Einzelnen ist aber noch viel zu tun", stellte auch Merkel in ihrer Ansprache fest.

 

Dazu benötigt aber auch der Kreis "Asyl in Brühl" noch Helfer. "Immerhin erwarten wir in diesem Jahr noch 60 bis 70 Menschen, die in der Anschlussunterbringung nach Brühl ziehen werden", so Stadtmüller. Für diese Familien und einzelnen Flüchtlinge benötige der Kreis Menschen, die bereit seien, die Ankommenden zu begleiten. "Es geht dabei weniger ums dolmetschen, sondern darum den Menschen aus anderen Kulturen, die Lebensumstände in Deutschland zu vermitteln und sie bei Behördengängen zu begleiten", erklärt Stadtmüller.

 

Die Unterstützung der zuständigen Behörden helfe bei der Ehrenamtlichen bei dieser Tätigkeit. Auch Kanzleramtschef Peter Altmaier versprach beim offenen Austausch über Integration in Berlin den Vertretern der Gruppen: "Wir sind entschlossen, Sie nicht allein zu lassen". ras

 

© Schwetzinger Zeitung, Mittwoch, 19.04.2017


Bild Triebskorn
Bild Triebskorn

Schwetzinger Zeitung

 03. Mai 2017 Autor: Ralf Strauch (ras)

 

Flüchtlingshilfe Arbeitskreis "Arbeit und Beschäftigung" erhält nach einigem Hin und Her Räume für eine Werkstatt im Keller des Schillerschul-Pavillons

Fahrräder für neuen Einsatz flottmachen

 

Brühl. Karl Freiherr von Drais ist eng mit der Kurpfalz verbunden. Vor 200 Jahren unternahm er die erste Fahrt mit seiner Laufmaschine. Mit diesem Fortbewegungsmittel ebnete er im Grunde dem späteren Fahrrad den Weg. Und wahrscheinlich ahnte er damals nicht, welche wichtige Rolle seine Erfindung auch noch in der modernen Mobilität spielen wird.

 

Gerade für diejenigen, die sich Autos oder häufige Fahrten mit dem, Öffentlichen Personennahverkehr nicht leisten können, hat das Fahrrad eine enorme Bedeutung. Um die Möglichkeit der Mobilität auch den Flüchtlingen im Ort zu ermöglichen, arbeiten seit Dezember vier Mitglieder des Helferkreises "Asyl in Brühl" daran, das Projekt einer Fahrradwerkstatt für Bedürftige auf die Beine zu stellen.

 

Große Unterstützung erfahren

 

Es war nicht einfach, dafür Räume zur Verfügung gestellt zu bekommen - alte Räder, die ohne größere Investitionen wieder flott gemacht werden können, indem man aus mehreren Rädern eines macht, gab es nach spontanen Zusagen genug. Und auch Menschen, die über das handwerkliche Geschick verfügen - sowohl alteingesessene Brühler als auch Flüchtlinge - zeigten sofort Bereitschaft mitzumachen.

 

Nach langen Verhandlungen mit der Gemeindeverwaltung über die Überlassung eines geeigneten Raumes für eine solche Werkstatt wurde nun die letzte Hürde genommen. Der Fahrradwerkstatt wurde nun endlich ein Raum im Keller des Schillerschul-Pavillons gesichert. Und damit schließt sich auch ein Kreis, denn früher waren dort die Räder der Schüler während des Unterrichts untergebracht. Später wurden die Kellerräume zu Vereinsdomizilen und zu Abstellkammern.

 

Letzte Regelungen getroffen

 

"Das Projekt kann somit weitergeführt werden", zeigt sich Klaus Triebskorn, "Kümmerer" im Arbeitskreis "Arbeit und Beschäftigung" für dieses Projekts, erfreut. So seien die notwendigen Fragen über Lagermöglichkeit der Räder, Gestaltung eines Überlassungsvertrages für die Räumlichkeit und der Abschluss einer Haftpflichtversicherung vor wenigen Tagen geklärt worden.

 

Bereits seit September 2015 hatte Triebskorn beim Bürgermeister immer wieder um entsprechende Räumlichkeiten angefragt. Lange Zeit ohne Erfolg, wie er in einer Presseerklärung der Gruppe mitteilt. "Das Vorhaben hatte sich herumgesprochen und wir haben im Laufe des vergangenen Jahres schon etliche Fahrradspenden von Bürgern entgegengenommen und privat eingelagert", bilanziert er. Ebenso seien im Januar von der Fahrradwerkstatt Oftersheim über 20 reparaturbedürftige Räder übernommen worden. Im Februar weitere 60 Fund-Räder aus dem Polizeigewahrsam des Brühler Postens.

 

"Sie sind allesamt natürlich nicht zum Daraufsetzen und Wegfahren geeignet", so Projektleiter Triebskorn, "da sind in jedes Rad noch etliche Reparaturstunden und Ersatzteile zu investieren. Manche dienen nur noch als Ersatzteillager für andere Räder."

 

Schon 240 Arbeitsstunden

 

Finanziell unterstützt wird das Projekt von der Grünen Liste Brühl durch die Erlöse aus zwei Altpapiersammlungen. Werkstatteinrichtungen und Ersatzteilbeschaffung sind damit vorerst gewährleistet. Ansonsten sei man sowohl auf weitere Spenden angewiesen als auch auf einen Obolus beziehungsweise Spende für die fertiggestellten Räder, für die alle ein Fahrradpass erstellt und mit ausgegeben werde.

 

"Weit über 240 Arbeitsstunden hat die Gruppe bisher ehrenamtlich geleistet", so Werner Huber, mit Hermann Scheuler ebenso im Team dabei, "für die Erfassung der Fahrräder, Einrichtung der Werkstatt, Buchführung und natürlich für die Reparaturen."

 

Vom Bestand der Werkstatt konnten bereits über 20 Räder abgegeben werden, sechs davon als Hilfeleistung an die Fahrradwerkstatt in Ketsch. "Besonders erwähnt werden muss die großartige Unterstützung von Hans-Peter Noe vom Rohrhofer Fahrradgeschäft ,Strampelpeter', der für das Projekt Reparaturvorrichtungen überließ, uns mit noch gut brauchbaren Ersatzteilen versorgt und Ratschläge gibt", hebt Triebskorn hervor, "damit sind wir ein ganzes Stück vorangekommen."

 

Nun hofft man im Team des Arbeitskreises "Arbeit und Beschäftigung" auf weitere Unterstützung von Brühler Mitbürgern, aber auch von Geflüchteten und Asylbewerbern zur Wiederaufarbeitung und Reparatur von gebrauchten Fahrrädern für alle bedürftigen Menschen, was den Gedanken der Integration unterstützen soll.

 

© Schwetzinger Zeitung, Mittwoch, 03.05.2017

Café Kontakt am 1. Juni 2017 um 16 Uhr

Die Begegnungsstätte CAFE KONTAKT im evangelischen Gemeindezentrum in Brühl.
Zu Kaffee und Kuchen treffen sich Flüchtlinge und interessierte Bürgerinnen und Bürger.
Bei diversen Arbeitskreisen von ASYL IN BRÜHL sind weitere Ehrenamtliche sehr willkommen.
Das nächste Treffen findet am
1. Juni um 16 Uhr statt.

Autorenlesung aus ihrem Buch „Mut zu neuen Wegen“
Hoffnung auf ein Leben in Sicherheit – Meine Flucht aus Tyrannei und Unterdrückung

 

Mit Said Azami und Raquel Rempp

 

Die besondere Lebensgeschichte eines Mannes, der aus seinem Land fliehen und seine Heimat verlassen musste. Geschichtliche, politische und menschliche Einblicke in eine für viele Mitteleuropäer völlig fremde Welt und Kultur.

 

Said Azami lässt den Leser schonungslos teilhaben an seinen Erfahrungen, die er in seinem Land und auf seiner Flucht nach Europa am eigenen Körper erleben musste. Er spart nicht an ehrlicher Kritik am gesellschaftlichen System und an den verschiedenen politischen und religiösen Strukturen Afghanistans.

 

Said Azami, ungefähr 1983 in Afghanistan geboren, las schon immer gerne und viel, sowohl Arabisch als auch Persisch.

 

In seinem Heimatort half er in der Landwirtschaft und im Ackerbau mit, er besuchte eine Religionsschule und ging als junger Mann nach Kabul, wo er als Soldat zwangsverpflichtet wurde. Auf der Suche nach Frieden und Sicherheit lernte er mehrere Länder kennen, darunter Pakistan, Tadschikistan, Griechenland, Türkei, Italien, Frankreich und Spanien. Im Iran und in Norwegen verbrachte er mehrere Jahre.

 

Seit Juli 2013 lebt Said Azami als Asylbewerber in Deutschland, seit Anfang 2014 wohnt er in Schwetzingen. Es war ihm stets ein Anliegen, über sein Land zu berichten und die Menschen über die tatsächlichen Missstände in Afghanistan zu informieren. Dies gerade weil er oft das Gefühl hatte, dass die Menschen in Europa über wenig Informationen zu Afghanistan verfügen.

 

Die Schwetzinger Stadträtin Raquel Rempp hat die Entstehung des Buches maßgeblich unterstützt. Die Geschichte Afghanistansund Said Azamis Schicksal haben sie tief berührt und überzeugt, dass wir alle mehr über die Geschichte und die aktuelle Situation in Afghanistan erfahren sollten.

 

Die Autorenlesung findet am 30. März um 19 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr) im Ev. Gemeindezentrum, Hockenheimer Str. 3 in Brühl statt. Weitere Informationen unter www.asylinbruehl.de.

 


Beim "Café Kontakt" findet Familienpate Jochen Zimmermann (2. v. l.) in ungezwungener Atmosphäre Zeit für einen Plausch mit (v. l.) Manar Al-Hammaud, Salima und Munir Hamo und deren Mutter Khafa Ibrahim, die als Flüchtlinge in Brühl leben. © Stadtmüller
Beim "Café Kontakt" findet Familienpate Jochen Zimmermann (2. v. l.) in ungezwungener Atmosphäre Zeit für einen Plausch mit (v. l.) Manar Al-Hammaud, Salima und Munir Hamo und deren Mutter Khafa Ibrahim, die als Flüchtlinge in Brühl leben. © Stadtmüller

© Schwetzinger Zeitung, Samstag, 04.02.2017

 

Flüchtlinge: Beim „Café Kontakt“ wird trotz Sprachbarrieren ein geselliger Austausch gepflegt / „Asyl in Brühl“ engagiert sich mit verschiedenen Angeboten

 

„Inzwischen ist es eine echte Freundschaft“

Von unserem Redaktionsmitglied Ralf Strauch

 

Brühl. "Hier in Brühl ist alles gut", sagt Mahmoud Al-Hammaud. Der 23-Jährige ist aus Syrien geflohen und lebt schon einige Zeit mit seinen Eltern und Geschwistern in der Hufeisengemeinde. Die deutsche Sprache kommt ihm noch schwer über die Lippen, aber er versteht es, wenn man mit ihm spricht, antwortet auf Fragen und lernt eifrig weiter. "Dabei unterstützen mich die Helfer vom Asylkreis", sagt er.

 

Neben ihm steht Jochen Zimmermann und ist sichtlich stolz. Kein Wunder, denn er ist zusammen mit seiner Frau Susan Pate für Mahmouds Familie. Anfangs hat er die Familienmitglieder zu Behörden, zur Schule oder zum Arzt begleitet. "Inzwischen ist es eine echte Freundschaft geworden", freut sich der Rohrhofer, "es ist eine unheimlich schöne Sache, von der wir alle als Beteiligte etwas haben". 

"Es macht einfach Spaß"

   Und auch Theo Stadtmüller, der zusammen mit seiner Frau Barbara zwei Flüchtlingsfamilien betreut, ist von der Aufgabe, die er ehrenamtlich im Kreis "Asyl in Brühl" angenommen hat, begeistert. "Es macht einfach Freude zu sehen, wie sich die Familien hier immer mehr zurechtfinden", sagt er. Die rund drei Stunden täglich, die er dafür an Zeit aufbringt, sieht er auch nicht als Opfer, sondern als Bereicherung seines Lebens. Dabei ist auch Stadtmüller von den Brühlern begeistert. "Da wird ganz viel einfach so, ohne großes Brimborium, geholfen", sagt er und führt als Beispiel die Nachbarin einer von ihm betreuten Familie an. Wenn die syrische Mutter Deutschunterricht von Unterstützern des Asylkreises bekommt, holt sie vollkommen selbstverständlich deren kleines Kind zum Spielen zu sich, damit das Lernen nicht gestört wird.

Fröhliches Beisammensein

Insgesamt werden zurzeit fast alle der rund 50 Flüchtlinge - Familien und Einzelpersonen -, die in der Gemeinde leben, vom Kreis "Asyl in Brühl" betreut, sagt Otto Lang. Er leitet den Arbeitskreis "Freizeit", der in dieser Woche zum "Café Kontakt" ins evangelische Gemeindezentrum eingeladen hat. An den Tischen sitzen die Helfer des Kreises, andere Interessierte und die Flüchtlinge beisammen, trinken Tee oder Kaffee und probieren süße Leckereien.

Und auch für die Brühler gibt es da immer wieder Neues zu entdecken. "Das ist keine Einbahnstraße", erklärt Lang. Es gehe nicht darum, den Menschen, deren Flucht in Brühl endete, die Zeit zu vertreiben. Vielmehr bringen auch sie sich ins Miteinander ein, backen für das Treffen, das jedem Interessierten offensteht, Leckereien aus ihren Heimatländern und helfen ganz selbstverständlich beim Aufbauen mit. Dann kommt man miteinander ins Gespräch. Mit einigen Flüchtlingen kann man sich in deutsch verständigen, bei anderen wird von Angehörigen gedolmetscht, bei wieder anderen geht die Verständigung mit den Händen, Füßen und einem Lächeln.

Doch der Asylkreis hat ein ambitioniertes Ziel: Die Flüchtlingsfamilien sollen die deutsche Sprache lernen, um sich im Alltag in Brühl selbstständig zurechtfinden zu können. Dazu bekommen sie neben den offiziellen Angeboten auch individuellen Unterricht von freiwilligen Helfern. Neben ihrem großen Engagement helfen dabei entsprechende Bücher und spezielle Computerprogramme. "Und genau dafür suchen wir jetzt noch Monitore", erklärt Lang. Den Familien sollen die Computer leihweise zur Verfügung gestellt werden, damit sie die Sprachprogramme auch alleine nutzen können und Zugang zu den elektronischen Medien bekommen. "Die Rechner haben wir gespendet bekommen, nur eben an Monitoren fehlt es noch", bittet Otto Lang die Bevölkerung um Sachspenden.

Herausforderungen warten

Und auch der Arbeitskreis "Arbeit und Beschäftigung" kann wohl bald sein großes Projekt starten. Es begann mit der Idee, eine Fahrradwerkstatt zu eröffnen. Zweck soll sein, die Mobilität der in Brühl lebenden Flüchtlinge zu ermöglichen.

Dazu sollen gespendete, reparaturbedürftige Fahrräder wieder hergerichtet werden. Eine fachgerechte Anleitung ist dabei gefragt, ebenso wie die Mithilfe der Flüchtlinge. "So besteht auch eine gute Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und gemeinsam zu arbeiten", erklärt Sprecher Klaus Triebskorn. "Das Ziel: Fahrräder für Flüchtlinge - repariert von Flüchtlingen." Räder gibt es schon genug, nun wurde auch ein Raum für die Werkstatt gefunden: Im Pavillonkeller der Schillerschule.

Schon jetzt sehen die Helfer des Kreises aber eine neue Herausforderung auf sich zukommen. Im laufenden Jahr werden 98 weitere Flüchtlinge nach Brühl kommen. Auch sie sollen, so erklärt die Sachbearbeiterin im Rathaus, Marion Thüning, auf unsere Nachfrage, dezentral in der Gemeinde untergebracht werden. Deshalb sucht der Kreis "Asyl in Brühl" jetzt weitere Helfer, um diese Aufgabe schultern zu können.

© Schwetzinger Zeitung, Samstag, 04.02.2017


 © Schwetzinger Zeitung, Montag, 12.12.2016

 

Asylkreis: Erhrenamtliche Helfer sollen als Paten bei Behördengängen und Integration helfen / Gutes Miteinander fördern.

Begleiter für Flüchtlinge gesucht

 

Brühl. Die Weihnachtsgeschichte ist in Deutschland hinlänglich: Maria und Josef haben keine Herberge gefunden. Jesus kam als Obdachloser in unsere Welt. So schlimm gehe es den Flüchtlingen bei uns nicht, so der Asylkreis in einer Mitteilung: "Sie haben ein Dach überm Kopf." Aber um wirklich anzukommen, bräuchten die Flüchtlinge "Paten", also freiwillige Helfer, die sie bei den ersten Schritten in der Gemeinde begleiten: zu Ämtern, zum Arzt, zum Arbeitsamt, Helfer, die Formulare ausfüllen. Wenig Aufwand, so der Asylkreis, aber unverzichtbar.

 

In der Mitteilung schreiben die Verantwortlichen vom Asylkreis weiter, dass kein Flüchtling seine Heimat freiwillig ohne Not verlasse. Fluchtursachen seien vielfältig und komplex. Die Aufnahme und Annahme von Flüchtlingen sei eine Herausforderung. Der Asylkreis helfe dabei allen Flüchtlingen unabhängig von ihrem Status. Sie seien in ihrer jetzigen Situation in Not und könnten jede Hilfe gebrauchen.

"Sorgen der Menschen anhören"

 

"Sorgen der Menschen anhören"

"In Brühl sind Flüchtlinge willkommen", so der Asylkreis. Dafür, dass das so bleibe, setze sich der Kreis "Asyl in Brühl" ein. "Wir wollen den Asylbewerbern Kontakt zu Brühlern ermöglichen, ihre Sorgen anhören, ihnen bei Problemen helfen und die Integration in unsere Gemeinde erleichtern", schreiben die Initiatoren in ihrer Mitteilung.

 

"Asyl in Brühl" helfe dabei vielfach durch Sprachunterricht, berufliche Integration und Ausstattung. Es gebe aber immer noch Familien, die einen "Piloten durch das deutsche Leben" dringend brauchten. In dieser Aufgabe liege auch die Chance, das künftige Zusammenleben so zu gestalten, dass ein gutes Miteinander in der Hufeisengemeinde möglich sei. Auch im kommenden Jahr kämen wieder weitere Flüchtlinge in die Gemeinde, die die Betreuung und Patenschaft dringend benötigten, sind die Mitglieder des Asylkreises überzeugt..

 

Als kleine Motivation argumentieren sie: "Wer hilft, wird belohnt: Durch den Dank und die Freude der Beschenkten, die ihn selbst bereichert. Er gewinnt neue Freunde und wird glücklicher", so die Verantwortlichen des Asylkreises in ihrer Mitteilung.

info: Weitere Auskünfte gibt es auf der Internetseite des Asylkreises www.asylinbruehl.de
oder bei Barbara Stadtmüller, Telefon 0173/6 71 11 28.

 

© Schwetzinger Zeitung, Montag, 12.12.2016


Am 1. Dezember trafen sich Brühler Neubürger, Ehrenamtliche aus dem Asylkreis und interessierte Bürger im Café Kontakt. An weihnachtlich geschückten Tischen wurde sich untereinander ausgetauscht. Eine Lesung in Deutsch und Arabisch erklärte, wie wir unsere vorweihnachtliche Zeit gestalten.


Asyl in Brühl“  – Arbeitskreis Sprache und Kultur
Kinder oder Erwachsene? Digital oder zwischenmenschlich?
Ein kräftiges „Wir machen beides“ in einer lebhaften Sitzung

 

Der Gruppenraum 1 des Pfarrzentrums war drapiert mit Beamer, Laptops und Wörterbüchern, ausgestellt von Martin Habermehl. Der Informatiker war vom AK Sprache und Kultur eingeladen, „Digitales Lernen und seine Methoden“ vorzustellen. 

 

Zunächst stellten die Mitglieder ihre erstaunlich umfangreichen Aktivitäten vor: Eine szenische Lesung am 3. Adventssonntag in Schwetzingen, ein 1000-Wörter-Programm für junge Syrer, die Betreuung eines Elternpaares, einer Schülerin auf dem Rohrhof, eines Kindes an der Jahnschule und mehrerer Realschüler, aber auch die Vorbereitung eines angehenden Studierenden auf das B-2-Examen und damit seine Zulassung. 

 

Zur Breite des Engagements gehören aber auch Kurse für interessierte Sprachlern- Betreuer:   Programme des deutschen Volkshochschulverbands wie „Ich will lernen.de“, „Alphabetisierung“ und „Deutsch als Zielsprache“. Bei mindestens acht Teilnehmer-inn-en stellt der Verband einen Dozenten für jeweils acht Kursstunden, auch für Brühl! Diese auf Erwachsene ausgerichteten Programme entsprechen nur zum Teil den aktuellen, mehrheitlich auf Kinder ausgerichteten Bemühungen. Auf die wollte aber niemand verzichten: „Wir machen beides“, meinten die Anwesenden.

 

Am Ende plädierte Martin Habermehl noch für seine digitalen Programme per DVDs und Internet, kostenlos herunterladbar! Dazu Wörterbücher, illustrierte Sprachführer und das online-Mathematikkonzept „touch down“.  „Das ist zum Selbstlernen gut“, fand die Gruppe, „ es sollte aber begleitet werden durch Einzel- oder Gruppenunterricht“. Also auch hier ein klares: „Wir machen beides.“ 

 

„War eine lebhafte Sitzung“, war das einhellige Fazit am Ende der lebhaften Sitzung.  Wer diese Stimmung erfahren möchte, ist herzlich zur nächsten Sitzung eingeladen: Am 31. Januar 2017, 17 Uhr im katholischen Pfarrzentrum, Hauptstraße.  Mitmacher sind willkommen. Zur Vorinformation wird geraten, die Website „www Asyl in Brühl.de“ zu besuchen.


Begrüßeung der neuen Bürger in Brühl und Ehrung der Ehrenamtlichen von Asyl in Brühl

Bild: Koob

Schwetzinger Zeitung, 21.11.2016 von Anke Koob
Neubürgerempfang: Vereine, Institutionen und Verwaltung präsentieren sich frisch Hinzugezogenen von ihrer besten Seite / Ehrung vieler Integrationshelfer

 

Brühl. Zwei Eintrittskarten für die Festhalle – Alexander Steißel stand das Glück ins Gesicht geschrieben. Nicht nur, dass er frisch gebackener Papa des kleinen Daniel ist, auch sein neuer Wohnort scheint ihm von Anfang an Glück zu bringen. Seit Mai wohnt er in Brühl und ist glücklich, dass er gemeinsam mit Michelle Franke der Gemeinde einen neuen Bürger geschenkt hat.

   Die junge Frau kennt die Hufeisengemeinde bereits seit ihrer eigenen Geburt und weiß, dass es hier „lebenswert“ ist. Der Neubürgerempfang in der Festhalle war daher für beide eine schöne Untermauerung ihrer Entscheidung für Kind und Wohnort. Dank der Lotterie, zu der jeder Neubürger, der zum Empfang kam, ein Los erhielt, können beide nun auch das Kulturangebot der Gemeinde erkunden.

 

Aus der Schule geplaudert

   Noch viel mehr Informationen boten die Stellwände im großen Saal, auf denen sich die Vereine, Institutionen und Organisationen präsentierten. Von der Schillerschule, in der es beispielsweise eine „Tigerklasse“ in kooperativer Organisationsform gibt, bis zum Sonnenschein-Hort, die sich in diesem Jahr zu Rittersleute im eigenen Jubiläum geschlagen hatten. Für Eltern informativ war sicherlich auch die Präsentation der Marion-Dönhoff-Schule mit Arbeitsgruppen und effizienter Lernumgebung sowie dem Ziel der bewegten Schule.

   Was gibt es Neues in der Gemeindebücherei? Wie wäre es mit Adventsschwimmen im Hallenbad? In welchen Kindergarten passt mein Kind? Welche Betreuungseinrichtungen gibt es in Brühl? Fragen, die beantwortet werden konnten, denn nicht nur der Feld- und Waldkindergarten stellten sich mit Bildern und Texten vor.

 

Viele Treffen auf Ebenen

   Für ältere Kinder hatten die Mitarbeiter der Mobilen Jugendarbeit Details vorbereitet. Auch über die DLRG, über Handball beim TV Brühl, Sport beim Tennisclub, SVR oder das Engagement beim Förderkreis Dourtenga informierten die jeweiligen Vereine.

   Kultur pur hingegen verströmten bereits jetzt die Einladungen, „Weihnachten in der Villa Meixner“ zu erleben oder sich gar am deutsch-französischen Treffen zum 40. Geburtstag der Städtepartnerschaft mit Ormesson zu beteiligen.

   Für ihr Engagement dankte Bürgermeister Dr. Ralf Göck daher auch allen Aktiven, die „unerschüttert die Vereinsfahne hochhalten!“ Auf immerhin 900 neue Bürger können sich die Vereine freuen. Denn genau so viele sind im Laufe des vergangenen Jahres in den Ort gezogen. Ihnen gegenüber stehen natürlich auch Wegzügler. Doch die neuen Baugebiete „Bäumelweg“ und „Schütte-Lanz“ hätten dafür gesorgt, dass nun 14 250 Menschen in Brühl wohnen – mehr als zuvor.

 

Argumente in den Ort zu ziehen

   Gründe gäbe es viele, sich für die Gemeinde zu entscheiden, betonte Bürgermeister Göck, der persönlich alle Gäste in der Festhalle willkommen hieß. „Vielleicht haben sie schon als Kind hier gelebt und kehren jetzt zurück. Vielleicht wohnen ihre Kinder hier und Sie sind zurückgezogen, etwa in das Betreute Wohnen. Vielleicht haben sie ein Eigenheim erworben oder sie lieben die Natur und unsere Rheinauen haben sie überzeugt“, suchte und fand er die besten Gründe dafür, ein Brühler sein zu wollen.

   Unterstützung würden die neuen Bürger natürlich bei den Vereinen, den Schulen und anderen Einrichtungen finden. „Als Verwaltungsbehörde verstehen wir uns auch als Dienstleister“, so Göck, „wir sorgen für das Wohlergehen aller Bürger im Rahmen der Möglichkeiten.“ Damit dies auch gut funktioniere, benötige es das Kennenlernen und „ins Gespräch zu kommen.“

   Dies praktizierten auch einige ganz besondere Menschen in der Gemeinde, weswegen ihnen der Bürgermeister ein großes Dankeschön überbringen wollte. „Männer und Frauen, die auf ihre ganz besondere Weise im sozialen Bereich wirken“, so Göck. Sie kümmerten sich um die rund 60 Flüchtlinge, die im vergangenen Jahr nach Brühl gekommen waren.

 

Für die rasche Integration

   40 Bürger, die „zu der raschen Integration der Geflüchteten Beitrag leisteten. Dies ist eine bereichernde Aufgabe und ein wertvoller Beitrag, dass sich die Menschen in unserer Gemeinde wohlfühlen.“ Dafür gab es eine Eintrittskarte in das Freibad und eine kleine Aufmerksamkeit.

   Damit es beschwingt und froh weiter gehen konnte, gab es reichlich flottes Liedgut mit dem Chor „FineArtMusic“. Den Menschen gefiel es und sie spendeten großen Applaus für die motivierte Sängerschar, die sich neueste Lieder aus den TopTen auf den Leib geschrieben hatten.

   Mit der Botschaft, sich für die Gemeinschaft zu engagieren, damit diese auf Dauer Bestand haben könne, entließ der Bürgermeister die neuen Mitbürger und empfahl das Gespräch bei einem Getränk und einer Brezel. Vertreter von Politik, Verwaltung, Schulen, Kinderbetreuung und Vereinen standen eigens zur Verfügung, um noch mehr Details zu klären und Lust auf Brühl zu machen.


Jugendtreff Brühl zu Gast im Café Kontakt

 

Trotz Kälte und Wind war das Café Kontakt wieder sehr gut besucht. Auch die neuen Flüchtlinge waren da, ebenso Menschen, die schon länger in Brühl leben und nicht zum "Kontingent" des Landratsamtes gehören. Schön zu beobachten, wie viele Kontakte die Flüchtlinge auch untereinander haben und sich so unterstützen können.

 

 

Über den Überraschungsbesuch von Maren Jungblut und Andrea Kroll vom Jugendtreff Brühl haben wir uns ganz besonders gefreut. Auch Jugendliche aus dem Brühler Treff waren dabei. Einige unserer jungen Neubürger in der Altersgruppe ab 10 Jahre sind an der Teilnahme im Jugendtreff sehr interessiert. Der Jugendtreff in Brühl ist montags bis freitags geöffnet. Kinder von 10-12 Jahre treffen sich zwischen 16 und 18 Uhr und Jugendliche ab 13 von 16 bis 20 Uhr. Der Jugendtreff Brühl findet man ist Rennerswald 1 (gegenüber Real).

 

 

Das nächste Café Kontakt findet am 1. Dezember um 16 Uhr statt.


Unsere Initiative "Asyl in Brühl" auf der Webseite der Bundesregierung "Deutschland kann das" vorgestellt.

Asyl in Brühl

Mit der Initiative "Asyl in Brühl" möchten Brühler Bürgerinnen und Bürger Flüchtlinge in ihrer Gemeinde willkommen heißen. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer begleiten Flüchtlinge nicht nur im Alltag und bei der Arbeitssuche, sondern unterstützen Eltern mit schulpflichtigen Kindern bei Fragen und Problemen rund um die Schule. Sie organisieren Freizeitangebote für Flüchtlinge - unter anderem das "Café Kontakt". Dieses Café ist eine Begegnungsstätte für Flüchtlinge untereinander, aber auch eine Möglichkeit für Einheimische die Neubürger der Gemeinde kennenzulernen.

Siehe hier.


© Schwetzinger Zeitung, Samstag, 15.10.2016

 und Brühler Rundschau, Feitag, 21.10.2016

 

Asylkreis: Die Arbeitskreise berichten über ihre Aktivitäten / Zwei weitere Familien kommen

Alle Flüchtlinge werden betreut

 

Brühl. In dieser Woche haben sich alle Arbeitskreise von "Asyl in Brühl" getroffen und über ihre Aktivitäten berichtet, heißt es in einer Pressemitteilung. Marion Thüning von der Gemeinde informierte, dass im Oktober noch zwei Familien kommen und damit die Zahl der in Brühl lebenden Flüchtlinge bei 57 Personen liegt. Hans-Peter Noe vom Fahrradgeschäft "Strampelpeter" sagte seine Unterstützung der geplanten Fahrradwerkstatt mit Werkzeugen und Reparaturmaterialien zu. Die Raumfrage scheint auch geklärt. In der Schillerschule steht ein Raum zur Verfügung, der aber erst nach den Brandschutzbedingungen hergerichtet werden muss.

 

Praktika machen selbstständig

 

Gleichzeitig berichtete Klaus Triebskorn von gelungenen Praktika einiger neuer Bürger und erläuterte den Ausbau dieser Aktivität, die zu mehr Selbstständigkeit führe. Im Arbeitskreis Sprache und Bildung sind Helmut Mehrer und Martin Habermehl aktiv. Mit acht jungen syrischen Männern wird an einem PC-Sprachprogramm gearbeitet und Martin Habermehl spendet zusätzlich 10 Sprachbücher. Für den Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit werden Mitarbeiter gesucht. Im Augenblick ist Theo Stadtmüller alleine dafür zuständig.

 

Jochen Zimmermann vom Arbeitskreis Freizeit blickte auf die gut besuchten Café-Kontakt-Termine zurück. Außerdem hat Horst Füglein viele Kinder der Flüchtlingsfamilien in Brühler Sportvereine vermittelt. Aus dem Arbeitskreis Begleitung berichtete Barbara Stadtmüller: "Zu allen Flüchtlingen besteht Kontakt, soweit dies von den einzelnen Menschen gewünscht wird." zg

 

© Schwetzinger Zeitung, Samstag, 15.10.2016



 „Asyl in Brühl“: Treffen der Flüchtlingshelfer dreht sich auch um die Fahrradwerkstatt

 

Arbeitskreis sucht Räume

 

Brühl. Der Arbeitskreis "Asyl in Brühl" ist eine Gruppe von derzeit etwa 50 bis 60 Bürgern aus der Hufeisengemeinde, die sich zur Aufgabe gemacht haben, die Asylbewerber nach ihrer Flucht in ein Land, dessen Sprache sie nicht sprechen, bestmöglich zu unterstützen. Nach Überzeugung der Mitglieder verlässt kein Flüchtling seine Heimat freiwillig ohne Not. Die Fluchtursachen seien vielfältig und komplex. Die Aufnahme und Annahme von Flüchtlingen stelle außerdem eine Herausforderung dar. Der Arbeitskreis will dabei allen Flüchtlingen unabhängig von ihrem Status helfen. Sie seien in ihrer jetzigen Situation in Not und könnten jede Hilfe gebrauchen, so die Initiatoren.

 

Der Arbeitskreis lädt alle interessierten Bürger zu seinem nächsten Treffen am Mittwoch, 12. Oktober, um 18 Uhr im evangelischen Gemeindezentrum ein. Neben den Informationen aus den Arbeitskreisen, die sich um die Gesamtorganisation, um Schule und Sprache, Arbeit und Praktikum, Freizeit, Patenschaften und Begleitung sowie die Öffentlichkeitsarbeit drehen, soll über die geplanten Aktivitäten berichtet werden. Auch das Finden von Räumlichkeiten für den Deutschunterricht und die Fahrradwerkstatt stehen auf dem Programm. zg

 

© Schwetzinger Zeitung, Samstag, 08.10.2016


Café Kontakt

 

Interessierte Bürger sowie viele Neubürger trafen sich zum 4. Mal in Café Kontakt im evangelischen Gemeindezentrum. Bei Kaffee und Kuchen tauschte man sich aus.

 

Raquel Rempp und Said Azami aus Schwetzingen waren zu Besuch. said Azami las einen kurze Passage aus seinen Buch "Mut zu neuen Wegen". "Ich möchte euch das Buch von Said Azami vorstellen", so Raquel Rempp. "Ich hoffe, dass es ganz viele Menschen lesen werden - dann erst können wir in etwa einen Bruchteil vielleicht versuchen zu verstehen, was es mit dem Land Afghanistan und den Menschen dort auf sich hat."

 

Mut zu neuen Wegen Bild: Theo Stadtmüller

Hier ein Auszug aus seinem Buch:

 

Wer oder was ist ein Flüchtling?

  Ein Flüchtling ist wie ein Vogel ohne Nest, mit gebrochenen Flügeln, heimatlos, auf der Suche nach einem sicheren Ort.

   Ein Flüchtling ist wie ein trockenes Blatt, das von einem Windstoß mitgenommen wird, ohne zu wissen, wohin es der Wind bringen wird.

   Ein Flüchtling ist wie ein kleines Lamm, das von seiner Mutter getrennt wurde, schutzlos und angreifbar.

   Ein Flüchtling ist wie ein Fisch, der verzweifelt am Ufer nach dem rettenden Wassertropfen sucht.

   Ein Flüchtling ist wie eine blühende Blume, die aus­ trocknet und schnell verblüht, wenn sie kein Wasser bekommt.

   Ein Flüchtling ist wie ein verwundetes Tier, das vor seinem Jäger flieht, nur vom Gedanken an das Überleben getrieben.

   Ein Flüchtling ist wie ein kleiner Ast, der von einem großen Baum gesägt und von seinem Stamm entwurzelt wird.

   Ein Flüchtling ist aber vor allem ein Mensch, der wie ein Ertrinkender nach der rettenden Hand ruft.

    Obdach- und hilflos, ziel- und hoffnungslos braucht er Menschen, die ihm helfen, wieder einen Sinn im Leben zu sehen und ihn wieder hoffen und an das Leben glauben lassen.

  Menschen mit sehenden Augen und fühlenden Herzen spüren diese Verzweiflung und hören die oft stummen Hilfeschreie.

 

Aus: "Mut zu neuen Wegen" von Said Azami mit Raquel Rempp

Gelesen von Said Azami.

 



Ausflug

Die erste WANDERUNG bei strahlendem Sonnenschein mit den Flüchtlingen fand statt.

 

Am Donnerstag, dem 8. September war es soweit. Die Flüchtlinge waren zu Fuß zu einer Wanderung auf die Kollerinsel eingeladen, welche an einem wunderschönen Spätsommertag stattfand.

 

Organisiert hatte diese Wanderung von dem als ehrenamtlicher Helfer tätig und für die Freizeit zuständige Siegmund Biewer. Begleitet wurde er von dem Ehepaar Susan und Jochen Zimmermann, sowie von Horst Georg Füglein.

 

Treffpunkt war um 14.00 Uhr das evangelische Gemeindehaus in Brühl. Hier hatten sich Flüchtlingsfamilien mit Ihren Kindern und Jugendlichen, sowie auch Kinder ohne ihre Eltern eingefunden, zusammen waren es 15 Personen  und man war gespannt, was zu erwarten ist.

 

Kurz nach 14.00 Uhr ging es von hier aus los und die Truppe war begeistert, dass man hier über die Rheinauen zur Kollerfähre wanderte. Unterwegs wurden den Wanderern von den Begleitpersonen, soweit diese Fragen an ihre neue Umgebung hatten, so gut es ging, alles erklärt. Zum Erstaunen war fest zu stellen, dass einige der Kinder und Jugendlichen mittlerweile ganz gut Deutsch sprechen, sodass man sich auch unterhalten konnte. Das erste Highlight war die Übersetzung mit der Fähre 

über den Rhein, bevor man auf der Kollerinsel ankam. Dort wurden die Menschen, die selbst  keine Getränke dabei  hatten mit diesen von Ihren Begleitern versorgt. Natürlich durfte auch ein Eis nicht fehlen und es wurde natürlich Gebrauch davon gemacht.

 

Nach einer kurzen Ruhepause wurden die Kinder und Jugendlichen zu etwas Sport animiert und waren begeistert, dass Jochen Zimmermann Spielgeräte dabei hatte welche auch mit Begeisterung benutzt wurden. Zu diesem Zweck hatte Jochen Zimmerman, Federballspiele dabei und helle Begeisterung fand auch die Frisby Scheibe, die auch von dem Kleinsten benutzt wurde. Man sah den jungen Menschen an, dass diese sportbegeistert sind und darauf brennen, in einem Brühler Verein ihre Sportbegeisterung ausleben zu wollen und zu können. Natürliche durfte auch eine Besichtigung des Reiterhofes nicht fehlen und für manche Kinder war es geradezu eine  Freude, direkten Kontakt mit den Pferden zu haben.

 

Gegen 17.15 Uhr wurde dann der Rückweg angetreten und wieder ging es zurück über die Fähre. Frau Zimmermann hatte sich bereit erklärt für manche, doch etwas MÜDE einen Shuttledienst mit ihrem PKW zu organisieren, dieser wurde auch gerne von einigen angenommen.

 

Der Rest der Gruppe machte sich dann wieder u Fuß zurück bis zum Ausgangspunkt und verabschiedete sich. Ein schöner Tag mit viel Freude und neuen Eindrücken ging  zu Ende und man versprach, so etwas zu wiederholen.


Café Kontakt
1.9.2016

 

Wieder ein sehr schöner Nachmittag mit interessierten Bürger und den hier ansässigen Flüchtlingen. Treffpunk war, wie auch schon beim letzten Mal, das evangelische Gemeindezentrum in Brühl. Bei Kaffee und Kuchen tauschte man sich aus und lernte sich gegenseitig kennen.


© Schwetzinger Zeitung, Donnerstag, 01.09.2016

Asylbewerber: 48 von ihnen müssen dieses Jahr aufgenommen werden / Sie brauchen eine Anschlussunterbringung

 

Flüchtlinge wohnen mittendrin

 

Von Volker Widdrat

 

Brühl. Die Gemeinde muss, wie jede andere Kommune in Baden-Württemberg, Flüchtlinge nach Ende der vorläufigen Unterbringung in eine Anschlussunterbringung einbeziehen. Die unteren Aufnahmebehörden teilen diese Personen den Kreisgemeinden zu. Die Details regelt das Gesetz über die Aufnahme von Flüchtlingen, das Anfang 2014 in Kraft getreten ist.

 

Bei der Hufeisengemeinde führt Benjamin Weber, Sachgebietsleiter für Sozialangelegenheiten, Betreuungseinrichtungen, Senioren und Schwerbehinderte, seit vergangenem Jahr eine Liste für die "typische Anschlussunterbringung". Brühl hatte bereits in den 1990er Jahren Kriegsflüchtlinge aus dem Kosovo aufgenommen. Seit vergangenem Jahr unterliegt man der Quotenverteilung für den Rhein-Neckar-Kreis.

Ende Mai kamen die ersten Syrer

 

2015 habe man schon "über der Quote aufgenommen", erklärt Weber. Deshalb waren es für 2016 nur noch 48 statt 60 Flüchtlinge, die meisten aus Serbien und aus Syrien, aber auch aus dem Irak sowie eine Person aus Somalia. Für die Zukunft rechne man verstärkt mit Flüchtlingen aus Afrika. Anfang Mai sind die ersten Syrer nach Brühl gekommen, Ende Juli kamen weitere. Unter den 30 Syrern sind vier Familien sowie acht alleinstehende Männer. Unbegleitete Jugendliche gibt es nicht.

 

"Seit vergangenem Jahr haben wir insgesamt 75 Flüchtlinge in der Anschlussunterbringung aufgenommen", bilanziert Weber. Dazu kamen noch Personen, die bereits als Kriegsflüchtlinge anerkannt waren und seit mehreren Jahren in Brühl wohnen oder aus anderen Gemeinden in Deutschland zugezogen sind. Alle Asylbewerber wohnen an verschiedenen Stellen im Ort, teilweise in gemeindeeigenen Häusern, etwa in der Richard-Wagner-Straße, Heiligenhag, Kirchenstraße oder Schulstraße. "Alles in allem dezentral", betont der Sachgebietsleiter. Es gebe keine Sammelunterkünfte und keine Neubauten. In einem der Objekte ist im Dachgeschoss beispielsweise eine syrische Familie mit drei Erwachsenen und zwei Kindern untergebracht.

 

Betreut werden die Flüchtlinge von "Asyl in Brühl", lobt Weber die ehrenamtliche Hilfe. Die Gruppe hat etwa 60 Mitglieder und hat sich in sechs Arbeitskreise aufgeteilt: Gesamtorganisation, Patenschaften und Begleitung, Schule und Sprache, Arbeit und Praktikum, Freizeit sowie Öffentlichkeitsarbeit. Sechs "Kümmerer" besprechen sich regelmäßig mit Weber. Wann kommen neue Flüchtlinge? Wie kommen die Asylbewerber zurecht? Wo kann man noch helfen?

 

Eine feste Einrichtung ist das Café Kontakt, in dem sowohl Flüchtlinge als auch Brühler zusammenkommen. Das nächste Treffen findet heute Nachmittag ab 16 Uhr im evangelischen Gemeindezentrum in der Hockenheimer Straße statt. Die Kümmerer kommen dann wieder am 5. Oktober zusammen, das Gesamttreffen mit allen Helfern findet eine Woche später statt.

35 Jugendliche aus den Familien

 

Auch eine Reparaturwerkstatt für Fahrräder ist geplant, berichtet Weber. Nach den Sommerferien soll dafür ein Raum im Keller der Schillerschule zur Verfügung stehen. Unter den bisher 75 Menschen in der Anschlussunterbringung sind auffallend viele Kinder und Jugendliche: 35 Mädchen und Jungen sind unter 16 Jahre alt. Die Jüngsten müssen im Kindergarten oder in der Schule unterkommen. "Der Bedarf an Betreuungsplätzen steigt unaufhörlich", verweist Weber auf die aktuellen Zahlen (wir berichteten).

 

Brühl müsse noch sechs Flüchtlinge aufnehmen, um die Quote für dieses Jahr zu erfüllen. 2017 geht es weiter. Bis dahin müsse die Hufeisengemeinde weitere eigene Immobilien vorbereitet haben, um die neue Quote von etwa 120 Asylbewerbern leisten zu können. Eine Unbekannte bleibt allerdings: Wie viele Kinder, die einen Betreuungsplatz beanspruchen dürfen, sind dann darunter? "Wir brauchen auf jeden Fall weitere Betreuungsplätze", meint Weber und ist froh, dass es in Brühl keine Sammelunterkunft gibt, wie es beispielsweise in Ketsch geplant ist, wo der Kreis gerade eine Werkshalle in eine Gemeinschaftsunterkunft für rund 270 Flüchtlinge umbauen lässt.

 

© Schwetzinger Zeitung, Donnerstag, 01.09.2016


Café Kontakt
4.8.2016

 

Interessierte Bürger sowie alle hier ansässige Flüchtlinge trafen sich zum zweiten Mal in Café Kontakt im evangelischen Gemeindezentrum. Bei Kaffee und Kuchen tauschte man sich aus und lernte sich gegenseitig kennen.

 


Bild: Schwetzinger Zeitung
Internetseite von Asyl in Brühl

© Schwetzinger Zeitung, Mittwoch, 03.08.2016

 

„Asyl in Brühl“: Neue Internetseite soll Informationen bündeln / Ehrenamtliche engagieren sich seit Monaten / Weitere Räume und Freiwillige gesucht

 

Beständig für die Flüchtlinge im Einsatz

 

Von unserer Mitarbeiterin Sabine Zeuner

 

BRÜHL. "Die Homepage ist am Start", freuen sich Barbara und Theo Stadtmüller, damit ist "Asyl in Brühl" wieder einen Schritt weiter in der ehrenamtlichen Hilfe für Flüchtlinge in der Hufeisengemeinde. Barbara Stadtmüller hat die Koordination der Angebote vor Ort übernommen, ist die Ansprechpartnerin für Asylbewerber, für Menschen, die helfen wollen und für alle, die Fragen haben. Der Zwischenstand zeigt, dass 57 Menschen aus dem Kosovo, dem Irak, aus Serbien, Somalia und Syrien zurzeit in Brühl eine Unterkunft gefunden haben. Noch weitere Personen sind angekündigt, "etwa 13 Leute".

 

"Alle sind in Wohnungen untergebracht", beschreibt Stadtmüller im Gespräch, dass es dennoch einige Hürden zu meistern gibt. "Wie geht das mit dem Internetanschluss, der Briefkastenschlüssel fehlt, wo gibt es günstig eine Waschmaschine und viele Kleinigkeiten mehr", zählt sie auf. "Und es ist dort immer picobello sauber, die Leute sind immer freundlich", setzt Theo Stadtmüller nach. Die Grundausstattung für die Wohnungen bringen die Menschen bereits aus den Erstaufnahmecamps mit. Meist sind alle schon informiert, wo die Kleiderkammer in Schwetzingen oder der Tafelladen zu finden sind, "da gibt es eine gute Zusammenarbeit".

 

"Spannend" sei die Aufgabe, den Menschen zu helfen hier Fuß zu fassen, sagt Barbara Stadtmüller, die als ehemalige Lehrerin und Schulleiterin ihre Erlebnisse schildert, zwei Halbwüchsige an einer Brühler Schule anzumelden. "Das bedeutete einige Behördengespräche", stellt sie fest. Problematisch sei, dass die Flüchtlinge, sobald sie in der Anschlussunterbringung ankommen, selbst für alle amtlichen Sachen verantwortlich seien. Im Camp waren die Sozialarbeiter helfend parat. Die deutsche Sprache beherrschen die wenigsten ausreichend, geschweige denn wüssten sie konkret um die Gesetze und Vorgaben. Damit dabei Hilfe geleistet werden kann, haben sich schon vor etwas mehr als einem halben Jahr rund 60 Ehrenamtliche zusammengefunden.

 

Kinder an Schulen angemeldet

 

Sechs Arbeitskreise gibt es, die sich um die Gesamtorganisation, um Schule und Sprache, Arbeit und Praktikum, Freizeit, Patenschaften und Begleitung sowie die Öffentlichkeitsarbeit kümmern. "Die Kinder sind übrigens an der Marion-Dönhoff-Schule angemeldet, einige weitere an der Grundschule", hat es mit etwas Beharrlichkeit doch noch geklappt mit diesem ersten wichtigen Schritt, erklärt die Rentnerin. Mobilität ist ein großes Thema, dafür habe man schon einige Fahrräder organisiert: "Auf den letzten Artikel in der Zeitung hin haben wir noch zwei weitere bekommen", freut sich Stadtmüller.

 

Sie startet nach einer Spende die Koordination, hier etwa: Wie kommen die Kinder zu den Rädern? Da springt sie schon einmal ins eigene Fahrzeug und ist Chauffeuse. Alle Angebote sind Hilfen zur Selbsthilfe. Auch in Sachen Fahrradreparatur soll das so sein. "Allerdings haben wir noch keinen Raum, in dem wir so eine Reparaturwerkstatt einrichten können", ruft Stadtmüller dazu auf, sich gerne bei ihr zu melden, wenn jemand eine Idee hat oder gar einen Raum zur Verfügung stellen kann. "Der soll nicht jeden Tag offen sein, einige feste Termine würden wir vereinbaren", skizziert die Ansprechpartnerin.

 

Priorität hat das "Sprache lernen", dafür gibt es Aktive in Brühl, die zurzeit die Flüchtlinge in deren Unterkünften kontaktieren und unterrichten. "Es wäre prima, einen Raum zu haben, auch wegen der gestifteten Computer, die parallel zu Computerschulungen als Plattformen fürs Lernen benutzt werden können", hofft Stadtmüller auf ein Klassenzimmer oder Ähnliches, das in Randzeiten benutzt werden könnte. Es sei sehr vieles zu beachten, sehr vieles, was organisiert werden müsse, aber bisher hätten sich die einzelnen Arbeitskreise gut organisiert.

 

Unterstützung von Gemeinde

 

Unterstützung gibt es von der Gemeinde. Der Ansprechpartner dort ist Benjamin Weber, mit dem Stadtmüller häufig Kontakt hat. "Schön angelaufen ist bereits das Café Kontakt", freut sich Stadtmüller, dass dorthin sowohl Flüchtlinge als auch Brühler kommen und der Austausch rege ist. Willkommen sind bei diesem öffentlichen Treffen auch neue Interessenten, die sich einbringen möchten, "da kann man sich in lockerer Atmosphäre kennen lernen." Für die Erstinformation über die Brühler Helfer gibt es die Homepage und die Facebook-Seite. Gerade erst am Start sind noch nicht alle Kategorien gefüllt, aber Wichtiges zur Orientierung und vor allem die Telefonnummer der Ansprechpartnerin sowie ein Kontaktbutton sind dort zu finden.

 

© Schwetzinger Zeitung, Mittwoch, 03.08.2016


Mit ein wenig Hilfe klappt die Integration

 

Brühl. In der vergangenen Woche trafen eine sechsköpfige syrische Familie und weitere acht Flüchtlinge aus Syrien in Brühl ein. Nach der Anmeldung im Rathaus, wo ihnen Unterkünfte zugewiesen wurden, begrüßten Mitglieder des Arbeitskreises "Begleitung und Patenschaft" von "Asyl in Brühl" die Neuankömmlinge in ihren Wohnungen.

 

Die notwendigen Küchen- und Schlafutensilien brachten die neuen Mitbürger aus ihren vorherigen Unterkünften mit. Dem Arbeitskreis "Begleitung und Patenschaft" gehören zurzeit zwölf Menschen an, die ihr Anliegen darin sehen, die nun in Brühl lebenden Flüchtlinge bei ihrer Integration in den Alltag zu unterstützen. Vieles ist völlig neu für sie: Statt in einem Camp, leben sie nun in einer kleinen Wohnung und müssen ihren Alltag im fremden Land alleine bewerkstelligen. Da gibt es neben den sprachlichen Schwierigkeiten eine Menge Fragen: Wo kann man was einkaufen? Wo werden Deutschkurse angeboten? Wo finde ich einen Zahnarzt?

 

"Eine komplexe Aufgabe"

 

Barbara Stadtmüller vom Arbeitskreis ist sich bewusst, dass der Schritt in ein eigenständiges Leben nicht einfach für die Flüchtlinge ist, jedoch mit Hilfe von engagierten Bürgern möglich ist: "Eine komplexe Aufgabe, die auch nur in Zusammenarbeit mit den anderen Arbeitskreisen gelingen kann." Das erscheint zunächst sehr aufwendig und anstrengend, ist aber auch eine Bereicherung für jeden Einzelnen. Die Arbeitskreismitglieder gewinnen Einblicke in eine andere Kultur und erleben Gastfreundschaft vonseiten der "Neubürger".

 

"In dieser Aufgabe liegt auch die Chance, das künftige Zusammenleben so zu gestalten, dass ein gutes Miteinander in Brühl möglich ist", merkt Stadtmüller weiter an. zg

 

© Schwetzinger Zeitung, Donnerstag, 28.07.2016


Asyl in Brühl,   Bild: Theo Stadtmüller Fotografie
Ankunft einer syrischen Familie in Brühl

Syrische Familie in Brühl eingetroffen

 

Am Freitag kam eine sechsköpfige syrische Familie in Brühl an. Mitglieder des Arbeitskreises "Begleitung und Patenschaft" von "Asyl in Brühl" begrüßte die Neuankömmlinge in ihrer kleinen neuen Wohnung.

 

Der Arbeitskreis "Begleitung und Patenschaft" sieht sein Anliegen darin, die in Brühl lebenden Flüchtlinge bei ihrer Integration in unseren Alltag zu unterstützen. Das hört sich aufwendig und anstrengend an, ist aber auch eine Bereicherung für jeden aus diesem Kreis. Die Arbeitskreismitglieder gewinnen Einblicke in eine andere Kultur und erleben eine Herzlichkeit und Gastfreundschaft von Seiten der "Neubürger". Eine Gelegenheit, das künftiges Zusammenleben mit zu gestalten.

 

Der Arbeitskreis freut sich auf weitere "Mitstreiter". Interessierte melden sich bei bitte Barbara Stadtmüller, 0173 6711128 oder über Kontakt.

 


Asyl in Brühl,   Bild: Theo Stadtmüller Fotografie
Ahmad übersetzt ins Arabische

Weitere Flüchtlinge kommen nach Brühl

 

Am kommen Donnerstag und Freitag insgesamt 16 syrische Flüchtlinge nach Brühl.
Ahmad übersetzt den Bergrüßungszettel für die Flüchtlinge ins Arabische.

 


Asyl in Brühl,   Bild: Theo Stadtmüller Fotografie
Ankunft von 8 jungen Männern aus Syrien in Brühl

Flüchtlinge in Brühl eingetroffen

 

Am Donnerstag, 21. Juli trafen weitere 8 syrische Flüchtlinge in Brühl ein. Nach einen Check in im Rathaus, wo ihnen Wohnunterkünfte in Brühl zugewiesen wurden begrüßten Mitglieder des Arbeitskreises  "Begleitung und Patenschaft" von "Asyl in Brühl" die Neuankömmlinge in ihrer neuen Wohnungen.

 

Dem Arbeitskreis "Begleitung und Patenschaft" gehören zur Zeit 12 Menschen an.  Unser  Anliegen  sehen sie darin, die nun in Brühl lebenden Flüchtlinge bei ihrer Integration in unseren Alltag zu unterstützen. Eine komplexe Aufgabe, die auch nur in Zusammenarbeit mit den anderen Arbeitskreisen  (z.B. Freizeit, Sprache etc.) gelingen kann. Das hört sich zunächst sehr aufwendig und anstrengend an, ist aber auch eine Bereicherung für jeden von uns. Die Arbeitskreismitglieder gewinnen Einblicke in eine andere Kultur und erlebt eine Herzlichkeit und Gastfreundschaft von seiten der "Neubürger". Hier haben wir die Gelegenheit, unser künftiges Zusammenleben zu gestalten.

Um diese Arbeit gut leisten zu können, freut sich der Arbeitskreis auf weitere "Mitstreiter". Interessierte melden sich bei Barbara Stadtmüller, 0173 6711128 oder über Kontakt.


Asyl in Brühl,   Bild: Theo Stadtmüller Fotografie
Übergabe einer Computerspende an den Asylkreis

© Schwetzinger Zeitung, Montag, 11.07.2016
© BAZ Schwetzingen, Mittwoch, 13.07.2016

© Brühler Rundschau, Freitag, 15.07.2016

 

Pharmaceutical Research aus Mannheim spendet elf Geräte für den Asylkreis

Computer für Flüchtlinge
6.7.2016

 

Brühl. Mit einer Sachspende wurde der Brühler Asylkreis überrascht. Christiane Schulze und Martin Rönitz von der Pharmaceutical Research Associates aus Mannheim spendeten sieben Laptops und vier PCs mit installiertem Betriebssystem für die in der Hufeisengemeinde untergebrachten Flüchtlinge.

 

Pfarrerin Almut Hundhausen-Hübsch nahm diese Spende bei einem Treffen im Gemeindezentrum gerne entgegen.

Der Arbeitskreis Asyl in Brühl besteht aus derzeit etwa 50 bis 60 Einwohnern, die sich zur Aufgabe gemacht haben, die Asylbewerber nach ihrer Flucht in ein Land, dessen Sprache sie nicht sprechen, bestmöglich zu unterstützen.

"Kein Flüchtling verlässt seine Heimat freiwillig ohne Not", erklärten die Verantwortlichen bei der Spendenübergabe. Fluchtursachen seien vielfältig und komplex. "Die Aufnahme und Annahme von Flüchtlingen ist eine Herausforderung", unterstrich Hundhausen-Hübsch in ihren Dankesworten an die Spender.

 

Die Mitglieder des Arbeitskreises wollen allen Flüchtlingen unabhängig von ihrem Status helfen. Sie seien in ihrer jetzigen Situation in Not und können jede Hilfe gebrauchen, war man sich in dieser Runde einig.

In der Hufeisengemeinde seien Flüchtlinge willkommen, unterstrichen die Mitglieder des Kreises. Dafür, dass das so bleibt, will sich der Kreis Asyl in Brühl engagiert einsetzen. Die Mitglieder des Arbeitskreises wollen den Asylbewerbern Kontakt zu den Einheimischen ermöglichen, ihre Sorgen anhören, ihnen bei Problemen helfen und die Integration in die Gemeinde erleichtern. "Weitere interessierte Bürger sind uns als Unterstützer sehr willkommen", betonten die Verantwortlichen abschließend. zg

© Schwetzinger Zeitung, Montag, 11.07.2016

 


Arbeitskreistreffen


Heute 18 Uhr im evangelischen Gemeindezentrum
Alle Interessierten sind zu diesem Treffen eingeladen

Der Arbeitskreis "Asyl in Brühl" trifft sich am heutigen Mittwoch, um Informationen aus den einzelnen Arbeitskreisen weiterzugeben. Wie soll es weitergehen nach dem ersten und gleich so erfolgreichen "Café Kontakt"? Gibt es Anregungen und weitere Leute, die mitmachen wollen?
Zu Beginn um 18 Uhr gilt es, eine Spende entgegenzunehmen: Eine Firma hat Laptops für "Asyl in Brühl" fertig machen lassen und wird sie für die Arbeit mit Flüchtlingen spenden. Das Treffen findet heute um 18 Uhr im evangelischen Gemeindezentrum statt.


Café Kontakt

16.06.2016

Flüchtlinge und interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Brühl trafen sich zum ersten Treffen bei Kaffee und Kuchen im Café Kontakt im evangelischen Gemeindezentrum Brühl.


Im Rahmen der Flüchtlingshilfe sind seit einiger Zeit Ehrenamtliche in verschiedenen Arbeitskreisen von "Asyl in Brühl" aktiv.

 

Bild: Schwetzinger Zeitung
Asyl in Brühl 2. gemeinsames Treffen

© Schwetzinger Zeitung, Freitag, 15.04.2016

„Es sind noch Kapazitäten frei“

 

Von Svenja Fischer

 

Brühl. Asyl in Brühl bleibt Asyl in Brühl. Nun auch offiziell. Am Mittwoch stimmten die Besucher der zweiten Versammlung des Arbeitskreises ab, dass der bisherige Arbeitstitel auch in Zukunft erhalten bleibt. "Er ist kurz und knapp" oder "er hat einen Wiedererkennungswert", hörte man Begründungen aus dem Publikum. "Und das Wort Asyl drückt all das aus, was wir als Arbeitskreis den Geflüchteten ermöglichen wollen: Unterkunft, Sicherheit und ein Miteinander", sagte eine Besucherin.

 

Auch Bürgermeister Dr. Ralf Göck war anwesend und informierte über die aktuellen Zahlen aus dem Rathaus: 60 geflüchtete Menschen, fast alle aus den Balkanstaaten, leben derzeit in Brühl. Ausschließlich Familien. Es seien noch Kapazitäten frei, da die Zahl in letzter Zeit nur sehr langsam angestiegen ist.

 

Ansprechpartner für Familien

 

Auch das Thema Gemeinschaftsunterkunft fand Erwähnung: "Ob Brühl eine solche Einrichtung bekommt, hängt davon ab, ob der Kreis entsprechende Immobilien mieten kann", sagte Göck. Die Gemeinde habe dabei nicht das Heft des Handelns in der Hand. "Lieber würden wir selbst eine entsprechende Immobilie vermieten, weil wir somit Einfluss auf den Standort hätten." Noch sei aber nichts dergleichen in Planung. Erst einmal stünden in der Richard-Wagner-Straße Plätze für Einzelpersonen zur Verfügung.

 

Ein großes Anliegen der Gemeinde war es auch, direkte Ansprechpartner für die Familien zu rekrutieren. "Wir wünschen uns, dass ab und zu jemand nach ihnen schaut und ihnen unsere Lebensart erklärt", sagte Göck. So hätten einige der Familien beispielsweise Probleme mit dem richtigen Maß beim Heizen und Lüften. Ein erster Schritt in diese Richtung sind die eingerichteten kleinen Arbeitsgruppen von "Asyl in Brühl". Diese berichteten vom Stand ihrer Arbeit.

 

Als große Aufgabe stellte sich die Suche nach Räumlichkeiten heraus. Die Freizeitgruppe möchte gerne ein Treffpunkt Café etablieren und braucht dafür entsprechende Räume mit Küche. "Es soll ein Anlaufpunkt für Begegnungen und Austausch zwischen Engagierten und Asylanten werden", sagte Kümmerer Otto Lang.

 

Sprachbasis schaffen

 

Auch eine Fahrradwerkstatt, die die Gruppe für Beschäftigung und Arbeit organisieren möchte, ist noch abhängig von der Raumsuche. Vom Bauhhof sei jedoch die Idee gekommen, diese im alten Fahrradkeller der Schillerschule einzurichten. "Nun fehlt nur noch die Zustimmung der Gemeinde", sagte Klaus Triebskorn, Kümmerer der Gruppe. "Sinn und Zweck der Werkstatt ist, dass die Flüchtlinge mobil werden. Wir wollen sie zum Mitmachen animieren, damit sie irgendwann selbst Verantwortung übernehmen können."

 

Kümmerer Oskar Ackermann erklärte die Ziele der Gruppe für Patenschaften, welche sich derzeit in der Such- und Findungsphase befände: "Wir wollen die Ehrenamtlichen unterstützen, damit sie sich bei ihrer Aufgabe begleitet fühlen."

 

Das Thema Öffentlichkeitsarbeit wurde von Peter Erning zur Sprache gebracht: "Wie wollen wir mit den Asylanten und der Öffentlichkeit kommunizieren?" Dies werde die Gruppe Homepage/Öffentlichkeitsarbeit organisieren. Damit all diese Bemühungen auch fruchten, müsse eine Sprachbasis gelegt werden, betonte Benjamin Weber, Ansprechpartner der Gemeinde. "Zurzeit ist es noch sehr schwierig, da sich die Menschen nicht artikulieren können." Hier will auch Françoise Gaillard-Schumachers Sprachgruppe ansetzen. "Die Struktur für die Kinder, die die Sprache lernen, ist mit der Aktion 60plus schon gegeben", sagte sie. "Nun müssen wir so etwas auch für die Eltern schaffen." Auch hier stelle sich jedoch noch die Raumfrage.

 

Zurzeit rund 35 Mitglieder

 

Pfarrerin Almut Hundhausen-Hübsch, die den Abend moderierte, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Elan, den die Mitarbeitenden an den Tag legen: "Wir sind etwa 35 Mitglieder verschiedener Altersgruppen".


Bild: Schwetzinger Zeitung
Asyl in Brühl erstes Treffen

© Schwetzinger Zeitung, Freitag, 22.01.2016

Angebote werden jetzt vernetzt

 

Von  Sabine Zeuner

 

 Brühl. "Asyl in Brühl-Netzwerk - ich bin dabei!" Einen Namen hat die organisierte Hilfe damit schon einmal, nun gaben sich die Engagierten organisatorische Struktur und "Gesichter". Viele Fragen gibt es beim zweiten Treffen der Flüchtlingshilfe nach dem wer, wie, was, geht es darum die kommenden Asylbewerber und Asylanten in der Hufeisengemeinde willkommen zu heißen und ihnen bei den ersten Schritten zu helfen.

 

"Zurzeit sind alle Geflüchteten, die schon hier sind, betreut", erklärt Thomas Weis vom Sozialamt im Rathaus. Die bereits untergebrachten Menschen kämen aus Serbien, dem Kosovo und Albanien. Man erwarte in Kürze eine siebenköpfige Familie im Ort. Im laufenden Jahr habe Brühl noch 41 Personen aufzunehmen, 2017 seien 120 zu erwarten.

 

Dass die Kommune die Unterkünfte stellt, sie mit Küche, Tisch und Stühlen, Betten ausrüstet, berichtet Weis. Die Flüchtlinge bringen aus ihren vorherigen Unterkünften Matratzen, Küchenutensilien, Kleidung und mehr mit. Damit wäre die Erstversorgung im neuen Domizil gesichert, urteilt Weis.

 

Ursula Igel, zuständig für die Projektstelle "Unterstützung von Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsarbeit" Südliche Kurpfalz und Leiterin des Diakonischen Werks Schwetzingen, klärt über die unterschiedlichen Status der Asylbewerber auf. Die rechtliche Zuordnung bedingt auch welche Gelder der Einzelne bezieht und hat Auswirkungen auf die Verweildauer. "Fällt der Fluchtgrund weg, ist auch der Schutzstatus weg, theoretisch muss der Betroffene dann zurück in seine Heimat", schildert Igel die Abläufe.

 

Der Walldorfer Gemeindediakon Oliver Tuscher war Gast und berichtete vom Aufbau der Hilfe zur Selbsthilfe in Walldorf. Seine Schilderungen zeigten neben dem großen Spaß und der Bereicherung durch die neuen Menschen und Kulturen auch die Notwendigkeit der vernetzten und strukturierten Hilfe auf. "Sie müssen nicht alles neu entwickeln, treten sie in Kontakt mit bestehenden Helferorganisationen und profitieren sie von der bereits gemachten Erfahrung", sagt er und skizziert die Organisation der ehrenamtlichen Hilfe in Walldorf.

Konkrete Handreichungen

 

Was Asylanten derzeit dringend brauchen, wenn sie ankommen, zählte Farhan Hassan auf. Der verheiratete Somalier ist seit 15 Monaten in Deutschland, seit zwei Monaten in Brühl und spricht recht gut Deutsch. "Warme Kleidung, Schuhe, Hilfe beim Lesen und Verstehen von Briefen, die Fristen, die genannt werden einzuhalten", spricht er von praktischen Handreichungen.

 

Tuscher erzählt von einer Schuhaktion in Walldorf: "Wir haben Schuhpaten gesucht und konnten alle 200 Menschen mit Schuhwerk versorgen."

 

Noch komplett am Anfang begann die konkrete Arbeit im Gemeindezentrum dann damit sich in vier Themengruppen zu sortieren. Die Aufgabe war es, Ideen und Fragen zu sammeln sowie einen Sprecher für die Gruppe zu finden. Kreativ gingen dabei die Helfer an die Überschriften wie Schule/Sprache, Arbeit/Praktikum, Freizeit und Patenschaften/Begleitung ans halbstündige Brainstorming.

 

In der großen Runde berichtete man sich gegenseitig vom Ergebnis. Letztendlich konnten Sprecher für jeden Bereich gefunden werden, die sich nun einzeln mit ihren Helfern treffen. Dabei werden weitere Themen gesammelt, die die Sprecher in einer Sprecherversammlung zusammenführen.

 

Neuer Ansprechpartner

 

Regelmäßig soll mit der Gemeinde Kontakt gehalten werden. Dafür ist unter anderem Benjamin Weber, ein neuer Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung, zuständig. Bei ihm werden wegen des Datenschutzes auch die Kontaktdaten der Helfer zentriert, er wird den Kontakt zwischen den Aktionskreisen leiten.

 

© Schwetzinger Zeitung, Freitag, 22.01.2016